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27. Juni 2025
4. Juli 2025

Feedback – empathisch, klar und lösungsorientiert

Kritikgespräche & Feedback meistern: Der Balanceakt im Führungsalltag

Quelle: Prof. Dr. Dr. Roth (Roth Institut) Neuronews

Kritikgespräche und Feedbackgespräche gehören zum Führungsalltag – doch sie sind mehr als nur Pflichtprogramm.

Richtig geführt, werden sie zu einem echten Hebel für Entwicklung und Motivation. Entscheidend ist, wie Feedback gegeben wird: empathisch, klar und lösungsorientiert.

 

Inhalt Zusammengefasst: Feedback & Kritikgespräche

  • Kritikgespräche sind ein unvermeidlicher Teil der Führungsarbeit. Sie können herausfordernd sein, aber wenn sie richtig geführt werden, bieten sie eine wertvolle Gelegenheit für Wachstum und Entwicklung – sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen.
  • Empathische Handlungen und Respekt: Zeigen Sie Verständnis für die Perspektive Ihres Mitarbeitenden und hören Sie aktiv zu. Respektieren Sie dessen Gefühle und Ansichten.
  • Neurowissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass die Art und Weise, wie Feedback gegeben wird, einen direkten Einfluss auf die Gehirnaktivität und damit auf das Verhalten der Mitarbeitenden hat. Positives und konstruktives Feedback aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, was zu einer Erhöhung der Motivation und einer besseren Leistungsfähigkeit führt.

Feedback & Kritikgespräche

Kritikgespräche sind ein unvermeidlicher Teil der Führungsarbeit. Sie können herausfordernd sein, aber wenn sie richtig geführt werden, bieten sie eine wertvolle Gelegenheit für Wachstum und Entwicklung – sowohl für die Mitarbeitende als auch für das Unternehmen. Die Kunst liegt darin, die Balance zwischen Offenheit und empathischen Handlungen zu finden, um konstruktive Kritik zu üben, ohne das Arbeitsklima zu beeinträchtigen.

Wichtige Prinzipien für Kritikgespräche

  1. Vorbereitung ist der Schlüssel: Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Punkte Sie ansprechen möchten. Sammeln Sie konkrete Beispiele und Fakten, die Ihre Kritik untermauern.
  2. Konstruktives Feedback: Formulieren Sie Ihre Kritik so, dass sie auf Verbesserung und nicht auf Schuldzuweisung abzielt. Beginnen Sie mit positiven Aspekten und kommen Sie dann zu den Punkten, die verbessert werden müssen.
  3. Empathische Handlungen und Respekt: Zeigen Sie Verständnis für die Perspektive Ihres Mitarbeiters und hören Sie aktiv zu. Respektieren Sie dessen Gefühle und Ansichten.
  4. Klare Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass Ihre Botschaft klar und unmissverständlich ist. Vermeiden Sie Missverständnisse durch präzise und direkte Sprache.
  5. Zukunftsorientiert: Besprechen Sie gemeinsam Lösungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Setzen Sie realistische Ziele und bieten Sie Unterstützung bei der Umsetzung an.

Studie zur Wirksamkeit von Feedback

Eine umfangreiche Studie der Harvard Business Review (HBR), veröffentlicht im November 2020, beleuchtet die Bedeutung und die Auswirkungen von Kritikgesprächen auf die Leistung von Mitarbeitenden und das Unternehmensklima. Die Studie untersuchte mehrere hundert Unternehmen unterschiedlicher Branchen und fand heraus, dass Mitarbeitende, die regelmäßiges, konstruktives Feedback erhalten, eine um 23% höhere Leistung erbringen als jene, die selten Feedback erhalten (Zenger & Folkman, 2020).

Die Studie zeigt, dass das häufige und strukturierte Geben von Feedback zu signifikant positiven Ergebnissen führt. Insbesondere hervorgehoben wird, dass Führungskräfte, die Feedback als Lerngelegenheit und nicht als Strafmaßnahme ansehen, ein positiveres Arbeitsumfeld schaffen. Diese Führungskräfte sind in der Lage, Vertrauen und Offenheit innerhalb ihrer Teams zu fördern, was zu höherer Mitarbeitermotivation, besseren Arbeitsbeziehungen und letztlich zu einer verbesserten Unternehmensleistung führt (Zenger & Folkman, 2020).

Laut der HBR-Studie gibt es mehrere Schlüsselstrategien, die den Erfolg von Feedbackgesprächen maßgeblich beeinflussen:

  • Regelmäßigkeit: Häufiges und zeitnahes Feedback ist effektiver als seltene, umfangreiche Feedbackrunden.
  • Klarheit und Spezifität: Klar definierte und spezifische Rückmeldungen helfen Mitarbeitenden besser zu verstehen, was von ihnen erwartet wird und wie sie sich verbessern können.
  • Positive Grundhaltung: Ein Fokus auf Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten anstatt auf Fehler und Mängel fördert eine positive und zukunftsorientierte Einstellung (Zenger & Folkman, 2020).

Neurowissenschaftliche Aspekte von Feedback

Neurowissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass die Art und Weise, wie Feedback gegeben wird, einen direkten Einfluss auf die Gehirnaktivität und damit auf das Verhalten der Mitarbeitenden hat. Studien belegen, dass positives und konstruktives Feedback das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, was zu einer Erhöhung der Motivation und einer besseren Leistungsfähigkeit führt. Im Gegensatz dazu kann negatives Feedback das Stresszentrum des Gehirns aktivieren und defensive Reaktionen hervorrufen, die das Lernen und die Produktivität hemmen (Rock, 2009).

Eine frei zugängliche Quelle, die diese Aspekte detailliert beschreibt, ist der Artikel „Managing with the Brain in Mind“ von David Rock, veröffentlicht im Strategy+Business Magazin. Rock erläutert, dass konstruktives Feedback das Dopaminsystem stimuliert, was positive Emotionen und Engagement fördert. Negative Kritik hingegen kann die Ausschüttung von Cortisol erhöhen, was zu Stress und einer Abwehrhaltung führen kann (Rock, 2009).

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen und empathischen Herangehensweise an Kritikgespräche, um das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen.

Literatur:

Zenger, J., & Folkman, J. (2020). The Feedback Fallacy. Harvard Business Review. Abgerufen von https://hbr.org/2020/11/the-feedback-fallacy.

Rock, D. (2009). Managing with the Brain in Mind. Strategy+Business. Abgerufen von https://www.strategy-business.com/article/09306.

Helga Niederstätter 393 Recensioni su ProvenExpert.com
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